Die Nationalsozialisten griffen unmittelbar nach der Machtübernahme die erfolgreiche Idee der Nagelungen auf. Zwar war nach - sicher propagandistisch übertreibender - Aussage der Reichsleitung der NSDAP vom 7. Dezember 1933 "die öffentliche Naglung des Wappenschildes der Hitlerjugend in allen Teilen des Reiches zu einem gewaltigen Erfolg geworden" (siehe Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen 1933, S. 319/320), insgesamt jedoch verlief die Spendenaktion offensichtlich bei weitem nicht so erfolgreich wie im Ersten Weltkrieg. Genagelt wurden hauptsächlich Hakenkreuze, Schilder mit Hakenkreuzmotiven und Wappenschilder zu Gunsten des Winterhilfswerks, und zwar in erster Linie durch die Hitlerjugend. Auch die Firma Glasmachers, deren Schilde im Ersten Weltkrieg in den Schulen massenhaft benagelt worden waren, belieferte Hitlerjugend, Schulen und andere Institutionen wieder mit ähnlichen Nagelschilden. Die meisten hatten als Motiv die Hj-Raute (siehe Abbildung 1), aber auch Schilder mit dem Reichsadler waren weit verbreitet (s. Abbildung 2). Von der Hitlerjugend wurden die Schilde in erster Linie bei Straßensammlungen eingesetzt oder in den Schulen benagelt. Die erste reichsweite Nagelaktion zugunsten des Winterhilfswerkes ("gewaltige Schildnagelung") am 19. November 1933 wurde vom Sozialen Amt der Reichsjugendführung initiiert und organisiert. Auch die im Dezember 1933 "laufende Nagelung der H.-J.-Wappenschilde für die Winterhilfshilfe (war) eine Arbeit des Sozialen Amtes" (http://library.fes.de/gewerkzs/steinarbeiter/1933/pdf/1933-050.pdf). In der ersten Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft wurden Zeitungsberichten zur Folge vereinzelt die Nagelaktionen gestört, wie z.B. am 19. November 1933 durch die katholische Jugend in Köln. (www.museenkoeln.de/ausstellungen/nsd_0404_inhalt.asp?C=103).
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs gab es eine Reihe durchaus spektakulärer Nagelungsaktionen, wie beispielsweise die Nagelungen der hölzernen U-Boote in Hannover und Wilhelmshaven zeigen
Abbildung 1: Nagelschild der Firma Glasmachers
('HJ-Schild', ca. 70 cm hoch)
Abbildung 2: Nagelschild der Firma Glasmachers (?)
('Reichsadler', 58 cm x 58 cm)
Abbildung 3: DLV-Abzeichen
(Nagelbrett des Nationalsozialistischen Fliegerkorps [NSFK] aus dem Jahre 1940)
Abbildung 4: Nagelschild des Winterhilfswerks
Der Schild befindet sich heute im Heimatmuseum in Clenze (Samtgemeinde Lüchow-Dannenberg)
Abbildung 5: Spruchschild
Abbildung 6: Spruchschild
Alphabetisches Verzeichnis
ABENSBERG
Objekt: Hakenkreuz (ca. 1 Meter hoch), an dem ein Eisernes Kreuz befestigt war
Aufstellung: im 2. Weltkrieg
Quelle: Schneider, Gerhard: In Eiserner Zeit,
Schwalbach 2013, S. 96
AMSTETTEN (ab 1938 Reichsgau Niederdonau)
Objekt 1: Schütze
Zeitpunkt der Aufstellung: 22.03.1941 (‚Tag der Wehrmacht‘)
Aufstellungsort: Garnisonsgelände
Initiatoren: Amstettner Garnison (Inf. Ersatz. Btl. BTL II/30)
Objekt II: Eisernes Kreuz
Zeitpunkt der Aufstellung: 22. März 1941 (Tag der Wehrmacht)
Aufstellungsort:“Böhlerwerk, Kemenaten und Ulmerfeld“
Aus einem Zeitungsbericht: "Hier wurde die fleißig schaffende Arbeiterbevölkerung durch das unermüdliche Spiel der wackeren Garnisonsmusik 'erobert' und als Ergebnis ein mit Gold-, Silber- und Eisennägeln reichbenageltes 'Eisernes Kreuz' nach Amstetten heimgebracht." (Amstettner Anzeiger, 28.03.1941, S. 3)
BAD FUSCH (ab 1938 Reichsgau Salzburg)
Objekt: Narvikschild
Zeitpunkt der Nagelung: Mitte Februar 1941
Erlös: 600 Reichsmark
Aufstellungsort: Lager Bad Fusch
Anmerkungen: „‚Der Narvik-Schild von Unterpinzgau‘ kam auch in das Lager Bad Fusch, wo sich zur Zeit volksdeutsche Umsiedler, zweihundert Männer, Frauen und Kinder, aus dem Buchenlande aufhielten. Die Opferfreude bei den Buchenländern ist groß und bekannt, dennoch überraschte das Ergebnis der Benagelung, denn es wurden nicht weniger als zwei Nägel in Gold zu 50 RM, zehn Nägel in Silber zu 20 RM und viele Nägel in Bronze, Kupfer und Eisen zu 10, 5 und 1 RM genagelt, so daß der Gesamterlös der Buchenländer-Spende den ansehnlichen Betrag von 600 RM ausmachte…“ (Salzburger Volksblatt (19. Feb. 1941), Seiten 4/5)
BAD GASTEIN (ab 1938 Reichsgau Salzburg)
Objekt I: „Holzstock mit dem Krug aus dem Gasteiner Wappen“
Zeitpunkt der Nagelung: 19./20. Oktober 1940
Zeitungsnotiz aus dem ‚Salzburger Volksblatt‘: „… stand ein Holzstock mit dem Krug aus dem Gasteiner Wappen zur Benagelung; in einer kleinen Schmiede schmiedeten einheimische Handwerker die Eisennägel zur Benagelung.“
Objekt II: Eichenholz geschnitztes Gasteiner Wappen
Zeitpunkt der Nagelung: 19./20. Oktober 1940
Zeitungsnotiz aus dem ‚Salzburger Volksblatt‘: „Aufstellung einer Hütte und Benagelung eines aus Eichenholz geschnitzten Gasteiner Wappens…“
Objekt III: kunstvoll geschnitzter „WHW-Baum“
Zeitpunkt der Aufstellung: 3. November 1940
Aufstellungsort:„auf dem Kirchplatz“
BALINGEN
Objekt: "HJ.-Wappenschild" (siehe Abbildung 1)
Standort: vor dem Rathaus
Aufstellung: vermutlich im Dezember 1933
Anmerkung: "Atemlose Stille herrschte , als der erste Nagel eingeschlagen wurde; eng drängen sich die Leute, jeder hält sein Scherflein bereit, die Not der bedürftigen Brüder zu lindern" (aus einem zeitgenössischen Bericht).
Quelle: http://www.heimatkundliche-vereinigung.de/download/HKB-pdf/Heimatkundliche%20Blaetter%2015_1968%20%20S%20677%20-%20724.pdf
BERLIN
Objekt I: Wappenschilder der Hitlerjugend (siehe Abbildung 1)
Standort: am Brandenburger Tor
Aufstellung: vermutlich im Dezember 1933
Anmerkung: "In Berlin stand Baldur von Schirach am Brandenburger Tor, um beim Nageln des Schildes dabei zu sein.."
Quelle: Axmann, Artur, Das kann doch nicht das Ende sein. 1995, Verlag S. Bublies, S. 90/91
Objekt II: Wappenschilder der Hitlerjugend (siehe Abbildung 1)
Standort: vor dem Reichstag
Aufstellung: vermutlich im Dezember 1933
Anmerkung: Der italienische Botschafter Cerutti nagelte vor dem Reichstag.
Objekt III: Wappenschilder der Hitlerjugend (siehe Abbildung 1)
Standort: "auf dem Potsdamer Platz"
Aufstellung: vermutlich im Dezember 1933
Objekte: Wappenschilder der Hitlerjugend
Standorte: teilweise nicht genau lokalisierbar
Aufstellung: vermutlich im Dezember 1933
Zu den Bildern: benagelte Schilde (1-3 von links); Spendenanhänger (2. von rechts); Schreiben Baldur von Schirachs (rechts)
Objekt: Hufeisen
Einweihung: 14.02.1934 (‚Winterhilfstag‘)
Initiatoren: Ortsgruppe Berlin des Trainervereins (Trabrennsport)
Anmerkung: Eine ähnliche Nagelung hat in Berlin-Ruhleben, Hamburg-Farmsen, Halle und wahrscheinlich auch noch in anderen Städten stattgefunden.
Quelle: Sammlung Buttig
Berlin-Ruhleben
Objekt: Hufeisen
Initiatoren: Ortsgruppe Berlin des Trainervereins (Trabrennsport)
Anmerkung: Eine ähnliche Nagelung hat in Berlin-Marienfelde, Hamburg-Farmsen, Halle und wahrscheinlich auch noch in anderen Städten stattgefunden.
Berlin-Steglitz
Objekt: „Wasserturm-Bilder“
Zeitpunkt der Nagelung: 29. Mai bis 5. Juni 1935
Aufstellungsorte: 33 Schulen
Erlös: 20.000 Reichsmark
BERNAU
Objekt: „Der verwundete SA.-Mann“ (ca. 5,00m hohes Standbild aus Lindenholz)
Zeitpunkt der Aufstellung: Frühjahr 1934
Aufstellungsort: Marktplatz
Herstellung: Bildhauer Preiß aus der Naturreformerkolonie „Eden“ bei Oranienburg
Erlös: Die Einnahme waren zur „Errichtung eines Ehrenmals für die Vorkämpfer der nationalsozialistischen Bewegung“ in Oranienburg bestimmt
Hinweis: Das gleiche Standbild, dessen Sockel benagelt wurde, stand zunächst in Oranienburg (siehe dort). Es wurde außerdem „in weiteren Städten und Landgemeinden des Kreises Niederbarnim aufgestellt.
Quelle: ʻEin eindrucksvolles Ehrenmalʼ, Hamburger Nachrichten (23. Sep. 1933), Dokument Nr. 145
BIELITZ (heute Bielsko-Biala in Polen)
Objekt: „letzter Ski“ (Ski in Eisen)
Zeitpunkt der Nagelung: WHW 1941/42
Erlös: 14.000 Reichsmark
Anmerkung: Es handelte sich um ein Holzrelief in Form eines großen Skis; der Ski erbrachte 14.000 RM.
Quelle; Lienzer Zeitung, 1. Februar 1942, S. 6
BISCHOFSHOFEN (ab 1938 Reichsgau Salzburg)
Objekt: Narvikschild
Zeitpunkt der Nagelung: 19./20. Oktober 1940
Aufstellungsort: beim Schuhhaus Novak
Herstellung: „von einem Künstler aus Bad Gastein“
BOCHOLD
Aus Bochold sind lediglich zwei Schulnagelungen der evangelischen Schule Bochold II bekannt, und zwar die Nagelung eines D.L.V. -Abzeichens (1934) und eines HJ-Wappenschildes (1935).[1]
Quelle: H.(R.) Röhm, Chronik der evang. Volksschule Bochold II (1933/34): Schuljahr 1933/34 http://www.jugend1918-
BONN
Objekt: Tafel mit Hoheitsadler
Zeitpunkt der Aufstellung: 16.01 1937 (‚Tag der Polizei‘)
Aufstellungsort: Münsterplatz
BORBECK (heute Stadtteil von ESSEN)
Objekt: DLV-Abzeichen (siehe Abbildung 3)
Standort: Evangelische Schule Borbeck
Aufstellung: Schuljahr 1934/1935
Quelle: http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=5111&m=&v=2070
Text in der Schulchronik: "Zur Pflege des Luftfahrtgedankens und zur Entgegennahme von Spenden für die Luftfahrt wurde durch die Schulkinder ein DLV-Abzeichen benagelt."
BRIESELANG (Brandenburg)
Objekt: Hj.-Schild (siehe Abbildung 1)
Zeitpunkt der Nagelung: Herbst 1915
Nagelungsort: Jugendheim
Initiative: Jugendbann der Hitlerjugend 37
BRUCK am Gebirge (ab 1938 Reichsgau Salzburg)
Objekt: Narvikschild
Siehe Rauris
Quelle:"Die goldenen Nägel von Rauris. Edelster Wettstreit am "Tag der Polizei"ʼ, Salzburger Volksblatt (19. Feb. 1941), Seite 4
BRÜNN (ab 1938 ‚Protektorat Böhmen und Mähren‘; heute Brno in Tschechien)
Objekt: Wehrmann (Wiederaufstellung)
Zeitpunkt der Wiederaufstellung: 16. März 1939
Aufstellungsort: Adolf-Hitler-Platz
Zeitungsbericht: „In der Mitte der Feiern zur Wiederkehr des Jahrestages der großen geschichtlichen Ereignisse von 1939 stand die Aufstellung des Eisernen Wehrmannes auf dem Adolf-Hitler-Platz in Brünn. Der Wehrmann war im Weltkrieg benagelt und 1918 heimlich nach Wien gebracht worden, wo er im Heeresmuseum aufbewahrt wurde. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch eine Ausstellung ‚Brünn heute, gestern und morgen‘ eröffnet sowie das neue Laboratorium des Schlachthofes seiner Bestimmung übergeben.“
Quelle:"Brünn hat wieder seinen eigenen Wehrmann", Das kleine Volksblatt (16. Mar. 1940), Seite 5
Die Ansichtskarte stammt aus dem Jahre 1915.
BRUCK am Gebirge (ab 1938 Reichsgau Salzburg)
Objekt: Narvikschild
Siehe Rauris
BÜNDE
Objekt: “Schild der Hitlerjugend" (siehe Abbildung 1)
Initiator: Realgymnasium
Aufstellung: Dezember 1933 ("Während des Dezembers wurde ein Schild der Hitlerjugend zugunsten der Winterhilfe von den Schülern genagelt.")
Standort: Realgymnasium
Anmerkungen: "Am 4. Januar 1934 wurde die Nagelung des Schildes durch Einschlagen des Schlussnagels beendet."
Quelle: http://www.fvsg-buende.de/geschichtsarchiv/alltag/schulen.html
Objekt I (Stadt): Wappenschild
Zeitpunkt der Aufstellung: WHW 1933/34
Aufstellungsort: Stechbahn (vor dem Denkmal ‚Ernst des Bekenners‘)
Erlös: 1.321,20 Mark (am ersten Tag der Nagelung)
Quelle: "Nagelung der Wappen der Stadt Celle und des Landkreises Celle", Cellische Zeitung (Kreisblatt) (1934).
Objekt II (Stadt): „Wappenturm“
Zeitpunkt der Aufstellung: WHW 1935/36
Aufstellungsort: Großer Plan
Herstellung: Technische Nothilfe
Anmerkung: Als kein Platz mehr für weitere Schilde war, wurde ein zweiter Wappenturm errichtet.
Quelle: "Künder der Opferbereitschaft", Niedersächsische Tageszeitung (25. Jan. 1936) ]
Objekt III (Landkreis): Wappenschild[1]
Zeitpunkt der Aufstellung: WHW 1933/34
Aufstellungsort: Sitzungsaal des Kreishauses
Herstellung: Bildhauer Olvermann
Erlös: 1.751,50 Mark (am ersten Tag)
Anmerkung: Der Nagelschild ist „in den größeren Kirchspiels-Orten“ zum Benageln aufgestellt worden.
Quelle: "Nagelung der Wappen der Stadt Celle und des Landkreises Celle", Cellische Zeitung (Kreisblatt) (1934).
CILLI (ab 1938 Reichsgau Steiermark)
Objekt: „Schilder“
Zeitpunkt der Nagelungen: 14./15.02.1942 (‚Tag der deutschen Polizei‘)
Aufstellungsort der Schilder: u.a. Adolf-Hitler-Platz
Quelle: "Der "Tag der Deutschen Polizei" in Cilliʼ, Marburger Zeitung (17. 1942 Februar), S. 6; file:///C:/Users/User/Downloads/Marburger_URN-NBN-SI-DOC-2PWOV5UQ.pdf. Accessed 14 Jul. 2017.
COESFELD
Objekt: „Der Eiserne Hoheitsadler“
Zeitpunkt der Aufstellung: 28.02.1942
Aufstellungsort: zunächst Sitzungssaal des Coesfelder Rathauses, dann Hindenburgplatz
Herstellung: SA-Obertruppführer Theo Wessels
Quelle: B. Borgert, Coesfeld: Chronik der NS-Zeit 1933 bis 1945, Bd. 4 (Beiträge zur Coesfelder Geschichte und Volkskunde, Bd. 4, Dülmen, 1995), S. 265/266
Nagelung auf dem Hindenburgplatz
CUXHAVEN
Objekt: Mine aus Holz
Aufstellung: November 1940
Quelle: Schneider, Gerhard: In Eiserner Zeit, Schwalbach 2013, S. 96
DAHME
Aus Dahme ist lediglich bekannt, dass im Februar 1934 durch die Benagelung von HJ-Schildern 73,15 Reichsmark für das Winterhilfswerk eingenommen worden sind (siehe Abbildung 1)
DESSAU
Objekt: I Reichsadler
Zeitpunkt der Aufstellung: 28.02.1934
Aufstellungsort: in der Kavalierstraße, gegenüber dem Alten Theater
Quellen: "Ein Adler wird benagelt", Anhalter Anzeiger; Beilage "Die Heimat" (3 Feb. 1934); siehe auch: ʻAdler-Nagelungʼ, Anhalter Anzeiger (8. Hornung 1934); ʻOeffentliche Adler-Nagelung. In Gegenwart des Reichsstatthalters - Glänzender Erfolg der BDA-Sammlungʼ, Anhalter Anzeiger (1. Beilage) (27 Jan. 1934); Der Adler des WHWʼ, Anhalter Anzeiger; Beilage "Die Heimat" (10. Februar ʻAdlernagelung zugunsten der Winterhilfe. Der Reichsstatthalter schlägt die ersten Nägel einʼ, Anhalter Anzeiger (2. Beilage) (29. Jan. 1934); "Aus dem Leben der Ortsgruppen. Dessau", Mitteilungen für die Gesellschaft der Freunde Wilhelm Raabes, 24. Jg. (1934), 98f., S. 99
Objekt II: Hj.-Schild (siehe Abbildung 1)
Zeitpunkt der Nagelung: vermutlich Herbst 1933
DONAWITZ (ab 1938 Reichsgau Steiermark)
Objekt: Eisernes Kreuz[
Zeitpunkt der Nagelung: Ende Juli 1940
Quelle: Leobenʼ, Steirerland (1. Aug. 1940), Seite 10
DORTMUND
Objekt: Nagelbrett
Anmerkung: 1933/34 stand auch (in Dortmund?) das „Pferd im Dienste der Winterhilfe“, wie aus der Inschrift eines Nagelbretts hervorgeht.
Quelle: Sammlung Buttig
DÜSSELDORF
Objekt: Der Bergische Löwe (Nr. 2)
Zeitpunkt der Aufstellung: 1. April 1937
Aufstellungsort: Platz am Ende der Königsallee
Herstellung: Johannes Knubel, der bereits 1915/16 den 1. Bergischen Löwen aus Teakholz hergestellt hatte
Verbleib: 1942 wurde der Löwe bei einem Luftangriff sehr schwer beschädigt und deshalb im März 1943 abgebaut.
Anmerkung: Der 2. Bergische Löwe ist niemals benagelt worden, weil man sich nicht über den Zweck der Nagelung einigen konnte.
EMDEN
Objekt: Schlachtschiff (Tafel)
Zeitpunkt der Aufstellung: 22./23.03.1941 (‚Tag der Wehrmacht‘)
Aufstellungsort: Rathausplatz
Initiatoren: Deutsche Kriegsmarine
ESSEN
Objekte: I: 2 Spruchschilder
Zeitpunkt der Nagelung: WHW 1936/1937
Quelle: Sammlung Buttig
Objekt II: Mosaiktafel
Zeitraum der Nagelung: 1936/37
Quelle: Sammlung Buttig
EUGENDORF(an 1938 Reichsgau Salzburg)
Objekt: Narvikschild
Zeitpunkt der Nagelung: 16. März 1941
Quelle: Korrespondenzen. Eugendorfʼ, Salzburger Volksblatt (19. März 1941)
FREIBURG (Breisgau)
Objekt: Mosaiktafel (mit 12.000 Steinen)
Zeitraum der Nagelung: WHW 1935/36
Anmerkung: Nach Beendigung der Aktion konnte man sich nicht einigen, wo das Mosaikbild endgültig aufgestellt werden sollte. Erst ein Jahr später entschied man sich schließlich, das „Opferwerk“ im Treppenhaus der ehemaligen Karlskaserne anzubringen, wo auch das Städtische Wohlfahrtsamt untergebracht war. Bei der Zerstörung des Gebäudes 1944 wurde das Mosaikbild beschädigt.
Quellen: U. Schern (2008), Freiburg im Nationalsozialismus: Eine Stadt gibt sich ein braunes Gesicht http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0113?sid=ce412879d3b877d0103d2b62d12f7afc. Accessed 10. Aug. 2017, S. 117/ 120f.
FÜRSTENWALDE
Objekt: „Nagelung des auch hier zu Gast gewesenen Winterhilfsritters“[2]
Zeitpunkt der Nagelung: 10.01.1934 (auf einem Maskenball)
Ort der Nagelung: Räume der Philharmonie
Initiatoren: Fürstenwalder Anglerverein 1919 e.V.
Anmerkung: Es ist zu vermuten, dass der Schild und das Schwert des “Winterhilfsritters“ benagelt worden sind.
Quelle: Chronik des Fürstenwalder Anglervereins von 1919 http://www.xn--fürstenwalder-anglerverein-1919-4ed.de/. Accessed 13. Jul. 2017
GLAUCHAU
Objekt: "Wappen des Kreises"
Feierliche Einweihung: Februar 1935
Orte der Nagelung: Das Wappenschild ist in verschiedenen Orten des Landkreises benagelt worden
GLEIWITZ (heute Gliwice in Polen)
Anmerkung: Es ist lediglich die Nagelung von zwei HJ-Schilden bekannt. In einer Zeitungsmeldung vom 8.12.1933 heißt es: „Auf Veranlassung der Jugendrotkreuz-Gruppe der Anstalt (Eichendorff-Oberlyzeum) unter Führung der Oberschullehrerin Hildegard Proske haben die Schülerinnen im Weihnachtsvierteljahr zu Gunsten der NS.-Volkswohlfahrt folgende Sammlungen durchgeführt […]. Außerdem wird der NS.-Volkswohlfahrt der Reinertrag der Nagelung von zwei Wappenschilden der Hitler-Jugend zur Verfügung gestellt.“[Erstaunlich an der Nagelung der beiden Schulen ist, dass sie nicht vom BDM veranstaltet wurde, sondern von der Jugendrotkreuz-Gruppe der Schule.
Quelle: "Winterhilfswerk des Eichendorff-Oberlyzeums", Der oberschlesische Wanderer (8. Dezember)
GOTHA
Objekt: Mosaiktafel
Feierliche Einweihung: 30.01.1936
Ort der Aufstellung: Räume der Stadthauptkasse
Quelle: "Der 30. Januar in Gotha", Gothaisches Tageblatt (30. Jan. 1936), S. 5 ; ʻDie Feiern des 30. Januar in Gothaʼ, Gothaisches Tageblatt (31. Jan. 1936), S. 5.
GÖRNAU (heute Zgierz in Polen)
Objekt: Hakenkreuz
Zeitpunkt der Nagelung: KWHW 1941/42
Erlös: 11.227 Reichsmark
Quelle: "Über 27 RM. je Mann gespendet", Litzmannstädter Zeitung (10. Mar. 1942), p. 2 http://bc.wimbp.lodz.pl/dlibra/publication?id=29973&tab=3. Accessed 22. Jul. 2017g: KWHW 1941/42
GRABOW
Objekt: Mosaiktafel
Quelle: Sammlung Buttig
GRIMMA
Objekt: "Opferschild der Kraftfahr-Ers.-Abt."
Aufstellung: Der Schild wurde zur Nagelung auf dem Marktplatz in Grimma aufgestellt und am 20. April 1942 durch den Standortältesten der Volksschule zur Obhut übergeben."
Anmerkung: Auch für den 4. April 1943 ist die "Nagelung eines Opferschildes" auf dem Marktplatz bezeugt.Ob es sich um den Schild aus der Volksschule handelt, kann lediglich vermutet werden. Bei dieser Nagelung wurden 66477,67 RM gespendet, von denen 58630, 61 RM der Wehrmacht zugute kamen.
Quelle: Die Grimmaer Pflege, Monatsbeilage der Nachrichten für Grimma, 21. Jahrgang, 1942 und 22. Jg. 1943
GUMMERSBACH
Objekt: vermutlich HJ-Wappenschilde (siehe Abbildung 1)
Zeitpunkt der Aufstellung: Herbst 1939
GUNGOLDING (gehört heute zur Gemeinde Waltung)
Objekt: „Ehrenscheibe“
Zeitpunkt der Nagelung: 1933-39
Information: In der Vereinschronik heißt es: „Im Jahr 1934 beteiligte sich eine Mannschaft im Schützenbereich Kipfenberg. Von 1933 bis 1939 wurden sogenannte Opferschießen im Verein abgehalten. Die Anregung dafür kam vom Schützenverband. Auf der zu gewinnenden Ehrenscheibe durfte jeder Schütze nach Entrichtung seiner Einlage einen Schmucknagel einschlagen. Der Erlös kam dem Winterhilfswerk zugute. Eine dieser Ehrenscheiben ist noch im Vereinslokal zu sehen.“[5]
Quelle: Vereinschronik der Gungoldinger Schützengesellschaft https://docplayer.org/36413801-Der-erste-oeffentliche-hinweis-auf-den-organisierten-schiesssport-in-gungolding-stammt-vom-30-juli-1912.html. Accessed 26. Jul. 2018
GÜSTROW
Objekt: Mosaiktafel
Zeitpunkt der Aufstellung: WHW 1934/35
Halle (heute Sachsen-Anhalt)
Objekt I: WHW-Tafel mit Adler
Zeitpunkt der Aufstellung: WHW 1933/34
GRIMMA
Objekt: "Opferschild der Kraftfahr-Ers.-Abt."
Aufstellung: Der Schild wurde zur Nagelung auf dem Marktplatz in Grimma aufgestellt und am 20. April 1942 durch den Standortältesten der Volksschule zur Obhut übergeben."
Anmerkung: Auch für den 4. April 1943 ist die "Nagelung eines Opferschildes" auf dem Marktplatz bezeugt.Ob es sich um den Schild aus der Volksschule handelt, kann lediglich vermutet werden. Bei dieser Nagelung wurden 66477,67 RM gespendet, von denen 58630, 61 RM der Wehrmacht zugute kamen.
Quelle: Die Grimmaer Pflege, Monatsbeilage der Nachrichten für Grimma, 21. Jahrgang, 1942 und 22. Jg. 1943
Objekt I: Hufeisen
Initiatoren: Ortsgruppe Halle des Trainervereins (Trabrennsport)
Anmerkung: Ähnliche Nagelungen haben in Berlin-Marienfelde, Berlin-Ruhleben, Hamburg-Farmsen und wahrscheinlich auch noch in anderen Städten stattgefunden
Quelle: Sammlung Buttig
Objekt II: WHW-Tafel mit Adler
Zeitpunkt der Aufstellung: WHW 1933/34
Objekt III: Hj.-Schilder
Zeitpunkt der Nagelung: Herbst 1933
HAMBURG
Objekt: “Eisernes Kreuz”
Aufstellung: März 1934
Standort: Mönckebergstrasse
Anmerkungen: Das Kreuz war 5 Meter hoch und drehbar.
HAMBURG-WILHELMSBURG
Objekt: "Schild"
Initiator: Kath. Schule Wilhelmsburg
Feierliche Einweihung: Februar 1934
HAMM
Objekt: "Wappenschilder der Hitlerjugend"
Auftsellung: 19. November 1933
Standorte: verschiedene Plätze der Stadt
Quelle: Keinemann, Friedrich, Sieben entscheidende Jahre - Hamm 1928-1935, 1991, S. 193
KOBLENZ
Ort: Schule der Ursulinerinnen
Objekt: 'Hakenkreuz' (aus schweren Bohlen)
Beginn der Nagelung: 30.11.1933 (anläßlich einer Sammelaktion des WHV)
Initiator: BDM
MAGDEBURG
Objekt: “Eiserner Roland"
Künstler: Rudolf Bosselt, Professor an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg
Feierliche Einweihung: 15.07.1933
Standort: Zunächst vor dem Rathaus, ab Dezember 1940 im städtischen Bauhof
Anmerkungen: Die 3,75 Meter hohe Holzfigur sollte ursprünglich während des Ersten Weltkriegs zu Gunsten der Hinterbliebenen
gefallener Soldaten benagelt werden. Um sie nicht zu zerstören, wurde die Benagelung jedoch nicht durchgeführt. Zunächst stand sie in der Kunstgewerbeschule und anschließend im
Kulturhistorischen Museum. Erst im Jahre 1933 wurde sie vor dem Rathaus aufgestellt. Allerdings blieb die Figur dort nur bis zum Dezember 1940 stehen. Um ihn vor Witterungseinflüssen zu
schützen, wurde er in den städtischen Bauhof gebracht. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er im Winter 1945/46 wohl zerhackt und als Brennholz verfeuert.
Weitere
Bilder sind vorhanden.
MITTWEIDA
Objekte: Wappenschilder
Termin der Nagelung: 19. November 1933
Anmerkung: In der Webseite der Schule heißt es: "Am 19. November fand eine öffentliche Benagelung von Wappenschildern, den Abzeichen der Hitlerjugend, an den Mittweidaer Schulen statt. 5 Pfennig pro Nagel flossen als Reingewinn am Ende dem Winterhilfswerk zu. Die Wappen wurden als Andenken in den Schulen aufbewahrt."
Quelle: http://fichteschule.jimdo.com/geb%C3%A4ude/geschichte/1933-1945/; Artikel des Mittweidaer Tageblatts vom 11. Februar 1933
MÜNSTER
Objekt: 'Schild mit
Reichsadler'
Beginn der Nagelung: 6. Februar
1941 (Tag der Polizei)
Initiator: Polizei
NAUEN
Objekt: Kriegerdenkmal
Aufstellung: 6. Februar 1934
Standort: Lichthof des Landratsamtes
Anmerkung: Für 30 Pfennige durfte man einen Nagel in das Ehrenmal schlagen
Quelle: Schneider, Gerhard: In Eiserner Zeit, Schwalbach 2013, S.96; Havelländische Rundschau Nr. 31 vom 6.2.1934 bis Nr. 68 vom 21.3.1934
NEUKIRCHEN-VLUYN
Objekt: "Eiserner Klompen"
Initiator: Emil Cherubin aus Vluynbusch
Feierliche Einweihung: 1936/37
Spendensumme: 1760 RM
Anmerkungen: Bei der Benagelungen des “Eisernen Klompen”, eines Holzschuhs in zehnfacher Grösse, handelte es sich um eine Aktion des Landkreises
Moers zu Gunsten des Winterhilfswerks. An der Nagelung beteiligten sich u.a. auch Schüler der St. Barbara-Schule.
NEUSTADT (Weinstraße)
Objekt: Wappenschild der Hitlerjugend (s. Abbildung 1)
Aufstellung: 19. November 1933
Standort: Bahnhofplatz
Anmerkung: "In ganz Deutschland ruft die Hitlerjugend für das Winterhilfswerk zu einer öffentlichen Nagelung von Wappenschilden auf. Auch hier wird mit der Nagelung auf dem Bahnhofplatz der Anfang gemacht. HJ und BDM werden hier versammelt und singen das markige Lied „Unsere Fahne flattert uns voran“. Bürgermeister Dr. Lederle und Merkle schlagen die ersten Nägel in das Wappenschild. Die Hitlerjungen verteilen sich in der Stadt, stellen Tischchen auf und werben Passanten zum Nageln. Kinos, Wirtschaften besuchen die Jungens mit ihren Hakenkreuz geschmückten Schildern."
Quelle: Chronik der Stadt Neustadt; http://www.gedenkstaette-neustadt.de/wp-content/uploads/2013/08/CHRONIK_0001.pdf
POTSDAM
Objekt: "Hitlerjugend-Schilde"
Aufstellung: 19. November 1933
Quelle: http://potsdam-chronik.de/Potsdamchronik/Chronik/1933-1945/1933-1945.html
TEMPLIN
Objekt: Hitlerjugendschild
Feierliche Einweihung: 29. November 1933
Aufstellungsort: Aula des Joachimsthalschen Gymnasium (Landesschule Templin)
Anmerkung: Den ersten Nagel schlug Direktor Dr. Kuhlmann ein
Quelle: Wegener, Heinz, Das Joachimthalsche Gymnasium - die Landesschule Templin, 2007, S. 135
(ISBN 978-3-929829-62-4)
VOHENSTRAUß
Objekt: "Hakenkreuzwappenschild der Hitlerjugend"
Aufstellung: 18.
November 1933
Anmerkung: "1485 Nägel
fanden Platz"
Quelle: Peter Staniczek, Zusammenstellung der Ereignisse der Jahre 1933 und 1934 anhand der Lokalzeitung „Vohenstraußer
Anzeiger“ (http://www.heimat-now.de/g_voh_1933_34.htm)
WEDEL
Objekt:
"Hakenkreuz"
Feierliche Aufstellung: 23. November 1933
Anmerkung: Den ersten Nagel schlug Bürgermeister Dr. Harald Ladwig ein.
Quelle: Wedel-Schulauer Tagblatt vom 23. November 1933 (http://www.shz.de/lokales/wedel-schulauer-tageblatt/spendensammlung-ein-nagel-fuer-einen-groschen-id8312446.html)
WEIßENFELS
Objekt: Weißenfelser Stadtwappen
Feierliche Einweihung: 1934/1935
Aufstellungsort: Marktplatz
Initiator: Winterhilfswerk
Verbleib: Das Objekt befindet sich heute im Museum Weißenfels
Quelle: Weißenfelser Tageblatt vom 2.2.1935
WERNIGERODE
Objekt: “Hakenkreuz”
Anmerkung: Der Hinweis auf die Nagelung stammt von einem Zeitzeugen, der sich an die Nagelung in der Schule erinnert.
WILHELMSHAVEN
Objekt: U-Boot
Nagelungszeitpunkt: Frühjahr 1941
Aufstellungsort(e): "veschiedendste(n) Stellen des Wilhelmshavener Stadtbildes", z.B. im Werftlehrlingsheim Ebkeriege III
Erlös im Lehrlingsheim: 500 Mark
Literatur: Werftlehrlinge nageln das U-Boot. In: Der Hammer, Nachrichtenblatt der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven, 2. Jahrgang, 5. April 1941, Nr. 13
Bildrechte: siehe Nachrichtenblatt "Der Hammer", 5. April 1941 (Bilder oben); Heimat am Meer, Beilage der Wilhelmshavener Zeitung, Nr. 7/2016, 9. April 2016 (Bild unten)